Otto Dix "Sonnenaufgang"

Endgültig nach Dresden zurückgekehrt

Otto Dix "Sonnenaufgang"Dank großzügiger Unterstützung mit einem hohen sechsstelligen Eurobetrag konnte "Sonnenaufgang", ein Schlüsselgemälde aus dem Frühwerk eines der wichtigsten deutschen Künstler des 20igsten Jahrhunderts, aus einer Auktion für die Städtische Galerie Dresden zurückgekauft werden. Damit ist das Bild mit der Geschichte "Geschenkt-verfehmt-beschlagnahmt-versteckt-verkauft" nach 80 Jahren wieder an seinen angestammten Ort zurückgekehrt.

Kurz nach Hiltlers Machergreifung wurde das Bild als "entartet" ausgesondert, blieb aber noch imOtto Dix "Sonnenaufgang"Bestand der Sammlungen, bis es dann 1937 beschlagnahmt und weggebracht wurde. 498 Werke gingen bei diesen Maßnahmen der Nationalsozialisten den städtischen Sammlungen verloren. Der größte Teil gilt bis heute verschollen.

2005 bereits war Otto Dix' "Sonnenaufgang" Magnet in der Ausstellung der neu eröffneten Stadtgalerie im vormaligen Landhaus Dresden. Damals noch als Leihgabe.

"Geschenkt - verfehmt - verkauft" - ein Otto Dix wieder zurückerworben      

Ein „Sonnenaufgang“ düster über grauem Schnee, im Jahr 1913 von dem jungen Otto Dix expressiv gemalt, 1920 von Dix der Stadt Dresden geschenkt, geriet 1933 in eine düstere Ausstellung im lichten Hof des Neuen Rathauses. Als „Entartete Kunst“, dekadent, nichtarisch, undeutsch wurde in ihr ein großer Teil des städtischen Kunstbestandes an den Pranger gestellt. Zu dieser allerersten, der Femeschauen der Nationalsozialisten, strömten Besucher in Massen. Dresden spielte im dunkelsten Kapitel deutscher Kulturbarbarei eine beschämende Vorreiterrolle.

      Ihren Gipfel fand die ideologische Diffamierung avantgarder Kunst 1937 in der großen Münchner Hassausstellung gegen „entartete“ Kunst, in die auch die Dresdner Auswahl verunglimpfter Kunstwerke integriert war. Bei der folgenden, beispiellosen Beschlagnahme von Kunstwerken in öffentlichen Sammlungen des ganzen Landes, gingen aus städtischen Kunstbesitz Dresdens 498 Einzelwerke verloren. Die Meisten sind verschollen bis heute. Doch eines der eliminierten Gemälde, der „Sonnenaufgang“ von Dix, ist nach wechselvoller Besitzgeschichte zurück gekehrt - 2005 noch als Leihgabe von privater Hand, jetzt endgültig. Mit seiner Karteikarte aus damaliger Zeit erzählt es eine wechselvolle Bildgeschichte.

 Geschichte des Bildes und der Städtischen Galerie Dresden Kunstsammlungen:
TOP Magazin Dresden, 3/2005, Seite 40 bis 41


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