Hochwasserschutz an der Donau - Oberösterreichisches Machland
Auen statt Mauern
Ein Tor steht alleine auf weiter Flur. An den Ufern der Donau. In der schönen Naturlandschaft des oberösterreichischen Machlands. Das Tor, ein Relikt von Hof und Anwesen, denn sein Dorf wurde abgesiedelt um den Wassern Überschwemmungsraum zu geben, wenn wieder die Donau unmäßig über die Ufer tritt.600 Hektar Auenlandschaft - nachhaltiger Flutschutz an der Donau
In den Siedlungsebenen des oberösterreichischen Machlands (ethym. Land des Wassers) gefährden immer wieder große Hochwasser Leben und Gut. Die größte Katastrophe seit Menschengedenken war das Jahrhunderhochwasser 2002 - Mach-land war unter (13. August).Bereits nach einem verheerenden Hochwasser 1991 begann im Zusammenschluss von betroffenen Donaugemeinden zu einem Hochwasserschutz-Verband die Planung und Vorbereitung von Maßnahmen zum künftigen Hochwasserschutz. Sie konnten, angepasst an die wesentlich höheren Wasserstände von 2002, siedlungsmäßig und baulich mittlerweile weit fertig realisiert beziehungsweise umgesetzt werden. Die Region setzt dabei auf Ursachenbekämpfung durch natürliche Retention ergänzt durch technischen Hochwasserschutz mit Damm- und Deichbau. Im Machland wurde für die Aussiedlung 115,5 Millionen Euro, für Dammbau 144 Millionen Euro eingesetzt. Zur Finanzierung brachten der Bundesstaat Österreich 50 %, das Land Oberösterreich 30 % und die Verbandsgemeinden bzw. die Aussiedler 20% auf.
Fünf Ortschaften mit 252 Häusern und Höfen wurden größtenteils vollständig abgesiedelt. Für den Flussraum konnten mit den geräumten und renaturierten Flächen 600 Hektar ursprüngliche Auenlandschaft und Überflutungsflächen zurückgewonnen werden. Diese Aussiedlungsaktion ist als die größte Maßnahme solcher Art in Mitteleuropa anzusehen. Sie konnte – nach harter Überzeugungsarbeit – schließlich nur durch Freiwilligkeit und Bereitschaft der Bevölkerung erfolgen.
Schutzbauten - 30 Kilometer der Landschaft angepasste Dämme und 7 Kilometer lange Mauern mit mobilen Elementen - werden die etwa 1000 weiteren Anwesen in sieben Ortschaften des Schutzverbandes vor hundertjährigem Hochwasser schützen - wenn nicht noch schlimmeres Hochwasser als HQ100 kommt.
Siedlungen im Flussraum sind der Naturgefahr des Hochwassers ausgesetzt; hier mussten fünf ihr weichen, sie sind von der Karte gelöscht, sieben leben weiter
Donau-Radweg, Nordufer, Mauthausen - Mitterkirchen - St. Nikola, der Autor per Rad am 5.8.2016