Dresdener Manifest an die G20
WCF - World-Culture Forum appelliert an Regierungchefs
Die Finanz- und Wirtschaftskrise bescherte dem Weltkulturforum in Dresden in der ersten Woche des Oktober äußerste Aktualität. Die Welt gerät außer Gleichgewicht. Wie ist die Lage, was ist zu tun? Als Ergebnis des dreitägigen Beratens ging ein Appell mit zehn Forderungen und Wünsche an die Regierungschefs der G20 als das 'Dresdner Manifest'
Während drinnen im Glashaus über den Leitgedanken "Kultur kann unsere Welt retten" gesprochen wurde, mahnten draußen Dresdner Bürger den Einsatz des Weltkulturforums an, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesrepublik Deutschland ihre Verpflichtungen aus dem UNESCO-Welterbevertrag erfüllt und das 'Dresdner Elbtal' als einzigartige Siedlungslandschaft am Fluss vor schwerwiegenden Schäden durch den Bau der Flussquerung 'Waldschlösschenbrücke' bewahrt.
Zehn Forderungen an die Regierungschefs der G20
Mit einem Gründungs-‚Symposium’ im Herbst 2007 gestartet um sich dem Davoser Wirtschafts-Gipfel als ein Kultur-Gipfel bei- und entgegen zu stellen, lief vom 8. bis 11. Oktober 2009 das Kulturforum, nun als ‚2. World Culture Forum’ (WCF) mit Weltanspruch in der Dresdner Gläsernen Manufaktur (VW Fabrik). Zunächst bereits für den Februar, im Hype der Finanzkrise angesetzt, musste es derentwegen verschoben werden. Auch hatte es Absagen gegeben wegen des Kulturdebakels um die Aberkennung des Dresdner Welterbe-Titels wegen dem Bau der sogenannten Waldschlösschenbrücke.
Eben die Finanz- und Witrschaftskrise, bescherte der Konferenz vom 8. bis 10. Oktober 2009 äußerste Aktualität ihrer Zielsetzung. Die Welt gerät außer Gleichgewicht: Finanz-, Wirtschafts-, Wertekrise, Ökologieburnout, schwindende Ressourcen bei steigendem Meeresspiegel, Über-Reichtum gegen Ultra-Armut, Kulturabbau aber weiterhin Fetisch Wirtschaftswachstum. Der Veranstalter des
In den Themenrunden wurden mit hoher Rede- und wissenschaftlicher Kompetenz festgestellt und statuiert, die Gefahren, ihre Exponentialität dokumentiert. Brilliant dabei Ervin Lazlo, Gründer des Club of Budapest, dessen Buch ‚WorldShift 2012’ die Position Nummer Zwei der Bestseller in den USA erklimmt. Lösungsansätze wurden aufgezeigt, Übereinstimmung festgestellt „wir wissen, wir müssen …“. Doch zu dem 'Wir' warnte Peter Marcuse, unseren Wertekanon als überall anerkannt zu sehen; am Beisspiel USA, dort haben bei aller Übereinstimmung mit den Zielen des jüngsten der Friedens-Nobelpreisträger ihn nur 53 Prozent zum Präsidenten, 47 Prozent aber nicht gewählt. Und zum ‚Tun’ fehlten auch bei diesem WCF die Entscheidungs- und Handlungsträger, welche das „wir müssen“ in „wir tun“ umsetzen. Kaum einer von ihnen wurde bei den Expertengesprächen gesehen oder gehört, aus den Ebenen der Stadt, des Landes oder gar des Bundes wie des hohen Konzernmanagements.
Dresdener Manifest
Ein gutes Ergebnis, Erfolg des Kulturforums ist, dass zehn Forderungen an die Regierungschefs der G20 aus den Verhandlungen kristallisiert werden konnten, die als ‚Dresdener Manifest’ in die Welt gehen.
Gewünscht sei für die nächste, in den Jahren 2010/11 angesetzte Konferenz, eine bessere Stringenz des thematischen Leitfadens und das Vermeiden paralleler Gesprächsrunden gleicher Wertigkeit.
Der Brahmane und Begründer der International Art of Living Foundation, Sri Sri Shankar, appeliert in weltweiten Auftritten, wie auch auf dem Podium des Kulturforum, zur Besinnung auf menschliche Werte, für Toleranz und Frieden. Er findet Gehör bei großen der Welt, Politikern, Religions- und Konzernführern. Für seine Verdienste um den Dialog zu einem Gleichgewicht der Kulturen, wurde er mit dem erstmals verliehenen, undotierten WCF-Culture-Award 2009 ausgezeichnet. - Schmunzeln erzeugte, dass Shankar erst reden wollte, nachdem er mit ‚Seine Heiligkeit’ angesprochen worden war. (Bäu)