Hochhaus und Einkaufszentrum am Albertplatz in Dresden
Sanierung im Huckepack eines Neubaus
Das Architekturdenkmal – der erste elfgeschossige Hochhausbau Dresdens 1928 in Stahlbeton-Skelettbauweise von Hermann Paulick – wird denkmalgerecht saniert, die Statik des Gebäudes stabilisiert mit Unterzügen und Aussteifungen, Dämmung, Brandschutz, Haustechnik an die heutigen Anforderungen für ein Hochhaus angepasst. Das Innere wird auf 1.500 Quadratmetern bedarfsgerecht zur Miete für Gewerbe und Büro ausgebaut. Die historischen Seitenflügel wurden von früher fünf auf zwei Geschoße zurückgebaut und in den Neubau des Einkaufszentrums integriert. In Hallenbauweise aus Stahlbeton-Fertigbauteilen sind für dieses zwei Vollgeschosse mit einer Gesamtnutzfläche von etwa 9.300 Quadratmeter errichtet für Märkte, Läden und Gewerbeflächen. Auf zwei Untergeschossen bietet die Tiefgarage 350 Parkplätze, die über zwei Zu- und eine Ausfahrt 24-Stunden öffentlich von Königsbrücker Straße- und Turnerweg zugänglich sein werden. Über letzteren geschieht die Warenanlieferung in einem lärmschützenden ‚Tunnel‘.Der an der Antonstraße 128 lange lange Neubau ist straßenseitig wie auch an der Königsbrückerstraße in vorspringende Kuben gegliedert, die den Rhythmus der anschließenden und vis a vis Villenbebauung, aufnehmen. Die Plaza vor dem zentralen Eingang an der Antonstraße erthält zwei Baumreihen die eine Außengastronomie beschatten werden. Das historische, charakteristisch pyramidale Brunnenhäusl der artesischen Quelle ist zwar unter Dach eines der Kuben, rundum offen und Teil des öffentlichen Raums. Mit seinen acht Geschossen über die Umbauung am Eck herausragend, kommt das 37 Meter hohe Hochhaus als Solitär am Albertplatz jetzt noch prägnanter zur Wirkung als früher.
Das Hochhaus erhält mit der Sanierung eine warmweiße Putzoberfläche. Für die Kuben des Neubaues haben die Architekten, Hänel Furkert Dresden, eine Vorhängung aus rechteckigen, elfenbei-Ocker-Grau getönten Keramikröhren entwickelt, welche die Fassadenflächen feingliedrig-vertikal strukturieren und hellfarbig schimmern lassen. Horizontale Gurtgesimsbänder gliedern die voluminösen Baukörper in der Höhe und strecken die Erscheinung. Die Hauptdachfläche wird extensiv begrünt.
Der Investor Peter Simmel etabliert an bester Lage der Schnittstelle zwischen der Dresdner Inneren und Äußeren Neustadt einen neuen Einkauftempel mit dem Huckepack der Restaurierung des Architekturdenkmals Hochhaus für Gewerbe- und Büronutzung. Insgesamt betragen die Baukosten 30 Millionen Euro dazu noch 15 Millionen für Innenausbau und Einrichtung. Neunzehntel der neuen Ladenflächen von rund 5.800 Quadratmetern sind bereits belegt mit den Filialisten Aldi, Rossmann, Medimax um eine zentrale Mall. Im Erdgeschoss betreibt der Edeka-Konzessionär selbst einem großen Erlebnis-Lebensmittelmarkt auf 3.100 Quadratmeter Verkaufsfläche der Marke Simmel-Markt. Nur noch eine Restfläche von 900 Quadratmeter ist frei - für weitere Geschäfte.
Ins Erdgeschoss des Hochhauses werden ziehen ein Gewürzladen des Starkochs Schuhbeck mit Café und ein Eisenbahnwaggon-Schnellrestaurant. Für die weiteren 80 Prozent der Mietflächen auf den insgesamt 11 Stockwerken werden Mieter gesucht - ganz oben wäre eine 'Himmels-Bar' die Idee.
Wenn im Herbst 2015 die Bauarbeiten auch am Hochhaus abgeschlossen sind und sukzessive seine Wiedernutzung beginnt, wird der Bauherr sein Versprechen eingelöst haben, das er mit Erhalt der Baugenehmigung November 2013 zum Baustart gegeben hatte, die Dominante des Albertplatzes zu neuem Leben zu erwecken. (29.6.2015 Bäu)
Die Simmel AG, ein 1981 gegründetes familiär geführtes Unternehmen und Mitglied der Edeka Gruppe, betreibt 21 Edeka-Märkte, fünf von ihnen im eigenen Einkaufszentrum, in Bayern, Sachsen und Thüringen mit über 1000 Mitarbeitern. Für Dresden hat Simmel 85 neue Mitarbeiter eingestellt.