Hochhaus am Albertplatz Dresden

Rettung des Hochhauses am Albertplatz

Groß inszeniert – Illumination des hohen Hauses, Führung, Vortrag – wurde ein Entwicklungsprojekt zur Wiederbelebung des Wahrzeichens am Dresdner Albertplatz vorgestellt - und vom zahlreich erschienenem Publikum überwiegend mit Zustimmung bedacht. Die Dresden Bau- und Projektierungs GmbH plant die Sanierung des Hochhauses und Bebauung des anschließenden Areals zu einem kombinierten Geschäfts-, Gastronomie-, Büro-, Atelier- und Stadteilzentrum. Die für Dresden ungewöhnlich frühe Bürgereinbeziehung hat der Projektentwicklerin Anregungen gebracht, die in die weitere Planung eingeflosssen sind.

Hochhaus
Als erster Zwölfgeschoßer der Stadt 1929 nach den Plänen von Hermann Paulick für die Staatsbank erbaut, prägt der markante Bau die Eingangssilhouette der Äußeren Neustadt. Seine Konstruktion als Stahl-Betonskelettbau, die auch als erste Dresdens in dieser Bauart gilt, ließ ihn die Bombenverwüstung des Albertplatzes am 13/14. Februar 1945 überstehen. Knapp fünf Jahrzehnte war das Hochhaus dann bis 1996 Verwaltungssitz der Dresdner Verkehrsbetriebe.
Viele Ideen und Bemühungen für eine Nachfolgenutzung gab es seit deren Wegzug nach Dresden-Trachenberge wie Geschäfte auf Straßenebene, Büros und Wohnungen darüber, Hotel, Studentenwohnheim-Boardinghouse. Wie jüngst sogar die Technischen Werke der Stadt ins Spiel gekommen waren und fantasievollere Nutzung, die ein studentischer Wettbewerb erbracht hatte. Nach schließlicher Beräumung des anliegenden Areals bis auf das denkmalgeschützte Hochhaus und langer Verkaufsbemühung seitens DVB, erwarb im Jahr 2006 die Dresden-Bau das Objekt von der DVB für knapp 3 Millionen Euro und dazu angrenzendes Gelände an der Antonstraße bis Turnerweg von anderen Besitzern. Architektin Regine Töberich, geschäftsführende Gesellschafterin der Dresden-Bau stellte Konzept und Pläne ihres Büros für eine Bebauung und Nutzung vor, hinter der als Investor und Käufer per Option einer der größten Entwickler/Betreiber von Einkaufzentren in Deutschland stünde - aber noch nicht genannt sein wolle.

Innovativ rundumbegrünt
Hochhaus am Albertplatz DresdenAuf dem etwa 10 000 Quadratmeter großen Areal entlang der Antonstraße lässt die Planung vier villenartig vorgesetzte ‚Würfelhäuser‘ ein niedriges Marktgebäude umschließen. Die Fassaden mit speziellem Bewuchs changieren in Laubfarben vom Grün des Sommers zum Rot des Herbst und sie bleiben auch im Winter berankt und belaubt. Gleichfalls begrünte Dachflächen erhalten Zugang vom Gastronomiegeschoß des Hochhauses zum Betrieb einer Biergartens, wie die Neustadt ihn so noch nicht hat.

‚Magnet’ für das ganze Areal ist ein großer SB-Lebensmittel- und ein Drogeriemarkt. Auf zwei Geschoßen, der Kontur der Gebäude folgend und auch in den Ebenen deutlich gegliedert, soll sich das Marktgebäude mit 'innenstädtischer Gestaltungsqualität' von den blechernen Schuhkartons auf grüner Wiese abheben, verspricht die Architektin. Für den Markt sind 5000, für die Drogerie 1000 der insgesamt 7000 Quadratmeter gewerblicher Fläche vorgesehen. Eine parkartig Freifläche zwischen den ‚Würfeln‘ wird von kleinen Läden umgeben, für Konzessionäre wie Bäcker, Nähstube, Kleingewerbe aller Art. Das historische Denkmal ‚Artesische Quelle‘ erhält für einen auf seine brunnentechnischen Anlage einsehbaren Platz. Eine Tiefgarage mit 473 Stellplätzen auf zwei Ebenen ganztägig zugänglich, ergänzt den Komplex.

Bürgerhaus
Das Erdgeschoß des sanierten Hochhaus ist für Gastronomie bestimmt. Die zweieinhalb Geschosse darüber wären ein hervorragender Platz für die Stadtteilfiliale Neustadt der Stadtbibliothek – deren Leitung bereits Interesse bekundet habe. Drei weitere Etagen will die Entwicklerin Künstlern und Gruppen aus der Neustadt widmen mit Ausstellungs- Hochhaus am Albertplatz Dresdenund Atelierräumen zu niedriger Kostenmietkondition. Für eine weitere habe sich ein Radiosender interessiert. Und ganz oben bietet eine ‚Sky-Lounge fantastische Sicht auf die Stadt. Regine Töbrich schwärmt „Das Hochhaus als Statdteilzentrum für Bürger und die ganze Anlage werden etwas ausgefallen Besonderes, wie es für die Neustadt typisch ist“. Alles zusammen ist ein 75 Millionen Euro Projekt, das in wirtschaftlicher Koppelung mit den Handelsneubauten die Rettung des Hochhauses möglich macht – wenn es zustande kommt.

Dresden Bau-und Projektierungs GmbH, Tiergartenstraße Dresden, Geschäftsführende Gesellschafterin Dipl.Ing. Regine Töberich, Projekte in Dresden:
Gartenstadt ‚Toskana‘ Südhöhe 2007
Villensiedlung Goetheallee 2005
Wohnsiedlung Radebeul/Kötzschenbroda 2003
eigene Marke MISSINI für Design
& Interieur

Mit 1,8 Quadratmeter je Einwohner ist Dresden mit Handelsflächen überversorgt, München billigt nur 1,1 qm zu. Dennoch sieht ein ‚Zentren-Konzept‘ der Stadt für die Neustadt weitere etwa 10 000 Quadratmeter Einzelhandelsflächen als genehmigungsfähig an
(20.4.2010 Bäu).
Diese Website benutzt nur technisch zwingend notwendige Cookies und Informationen, die für den Betrieb der Seite unbedingt erforderlich sind.