11. September 2001 - Brennende Türme
Am 11. September 2001 jährt sich deral-Qaida-Terroranschlag auf die USA zum zehnten
mal. Die Twin-Tower des WORLD TRADE CENTER - WTC, das Hochhaus WTC 7 in New York brannten, kollabierten und rissen 3 000 Menschen in den Tod.
Bereits am 12. September begann die Künstlerin Birgit Rosenberger-Schinagl aus Dresdens Partnerstadt Salzburg, das Bild vom Inferno des Tages davor zu malen. Am 13. September war es fertig. Es war die erste künstlerische Darstellung des 9/11 Grauens in Dresden.
Dresdner Neueste Nachrichten 13. September 2011, Seite 10
BRENNENDE TÜRME
im flammendem Bild
Bereits am 12. September begann die Künstlerin das Bild vom Inferno des Tages davor zu malen, am 13. September war es fertig. Als erste in Dresden zu sehende malerische Umsetzung war das Bild wenige Wochen danach im Stadtarchiv ausgestellt und ist dort aufgehoben. Ein weiteres Exemplar ist in Dresden in Privatbesitz.
"Gleich an zwei Fernsehern sahen wir die entsetzlichen Szenen des Flammenmeers, das aus den beiden Towers des New Yorker World-Trade-Centers schlug. Wie unter Schock zwang es mich das Inferno mit gleißendem Acryl auf Malbögen zu bannen, das Lodern auch in mir, zu reflektieren“. Erinnert sich Birgit Rosenbereg-Schinagl.
Bereits am 12. September begann die Künstlerin aus Dresdens Partnerstadt Salzburg das Bild vom Inferno des Tages davor zu malen. Am 13. Februar, vor genau zehn Jahren, war es fertig. Als erste in Dresden zu sehende malerische Umsetzung der Anschläge war das Bild weinige Wochen danach im Stadtarchiv ausgestellt und ist dort bewahrt.
Es ist ein Großformat, mit schmerzend grellen Farben, das Bild der fackelnden Türme umgeben von Schemen der Wolkenkratzer. Die Malerin bereitete zum Zeitpunkt des Anschlags, ihren Zyklus „Homage an Viktor Klemperer – memento, homo ...“ für eine Ausstellung in Dresden vor. In einer Bilderserie spannt sie einen Bogen von der Antike über verschiedene geschichtliche Epochen, führt schließlich zum Terrorregime und den Gräueltaten der Nationalsozialisten.
Das Grillparzer-Zitat „Von Humanität durch Nationalität zur Bestialität“ ist Thema des ersten Bildes und zugleich Logo des gesamten Klemperer Zyklus. Gleichsam seherische gewann das Zitat durch die bestialischen Angriffe auf New York - WTC und Washington - PENTAGON solche erschütternde Aktualität, dass die Künstlerin ihre Serie um das Bild „Brennende Türme“ spontan erweiterte und mit Ihrer Impression dieses Menetekels enden lies – vorerst wie sie sagte. Es ist das Engagement der Künstlerin, die Aufteilung der Welt in Gut und Böse zu dekuvrieren und den ideellen Freiraum, der durch die Zerstörung von Symbolen des Kapitalismus entstanden ist, für Toleranz und Verständigung zu nutzen. Denn dass auch zu Zeiten unmenschlicher gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse und Ereignisse Reste von Humanität erhalten bleiben und Hoffnung auf ein Enden der Bestialität besteht, symbolisiert Frau Rosenberger in ihren Themenbildern des Klemperer Zyklus. Mit leuchtenden Farben deutet sie darauf hin, dass auch unter solchen Gegebenheiten Reste von Humanität bewahrt blieben, die zur Hoffnung Anlass geben. Sie haben die Klemperers damals in ihrer schweren Zeit bis 1945 vor dem Äußersten bewahrt.
Die „Hommage an Viktor Klemperer“, war dessen hundertzwanzigstem Geburtstag am 9. Oktober 2001 gewidmet. Sie war im Dresdner Stadtarchiv an der Heeresbäckerein für sechs Wochen ausgestellt.
Die „Brennenden Türme“ sind die erste malerische Umsetzung der Tragödie des 11. September von New York, die in Dresden zu sehen war. Das Bild blieb, inzwischen auch eine Weitere Ausfertigung, in der Stadt.