Orffs "Die Kluge" und Mozarts "Zauberflöte"
Opernvergnügen in der Sommerwirtschaft Saloppe am Dresdener Elbhang
Wenn sie auch zwei Jahrhunderte trennen trafen am vergangenen Sonnabend schon Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Orff aufeinander mit „Krönungsmesse“ der eine und der andere mit „O Fortuna“ aus Carmina Burana – unter freiem Himmel im Schlosspark Pillnitz - an einem Abend. Gleich an je fünf Abenden bieten nun im August die Serkowitzer-Volksoper, mit ihrer spritzig-humorvolle Auslegung zweier musikalischer Hits; Mozarts „Zauberflöte“ und Orffs „Die Kluge“, Open-Air-süchtigen Dresdnern großes Sommerabendvergnügen.Musik in Dresden, 25.7.2012
Serkowitzer-Oper in der Sommerwirtschaft Saloppe
Im vergangenen bereits hatte sich die Theatertruppe unter Wolf-Dieter Gööck (Konzept und Regie) und Milko Kersten (musikalische Leitung) neu zusammengefunden als „Serkowitzer-Volksoper“– mit Betonung auf „Volk“. Beide lehren an der Musik-Hochschule Dresden. Sie setzen bei der Besetzung der Produktionen in erster Linie auf Studenten und Absolventen und damit Förderung des musikalischen Nachwuchs. Mit großem Publikumserfolg, den sie im vergangenen Jahr mit „Müllerbursch und Zauberflöte – Eine Märchenoper nach Mozart und den Brüdern Grimm“ hatten – wenn leider auch von Wetterungunst beeinträchtigt.Vom 1. bis 5. August spielen sie das Sommertheaterspektakel in Wiederaufnahme mit teilweiser Neubesetzung. Nicht nur Märchen-, Musik- und Opernliebhaber, auch junges Publikum, das sonst für „klassisches“ nicht zu gewinnen ist, hörte in der romantischen Oase der Parkanlage Saloppe, am Fuße der drei Elbschlösser, Mozarts Melodien verschmitzt etwas anders vorgetragen, als sie sonst zu hören sind.
Vom 15. bis 20. August, spielt die Truppe dann in einer Neuproduktion „Die Kluge“ des Münchner Komponisten Carl Orff (1895-1982), der 1949 auch Nationalpreisträger der DDR war, den Titel aber zurückgab. Wie schon in der Gööck’schen Adaption der „Zauberflöte“ unterliegt auch dem Libretto der „Geschichte von dem König und der Klugen Frau“ ein Märchen der Brüder Grimm. Aber es bedarf keiner Auslegung und Veränderung - darf aus Rechtegründen auch nicht sein - um das Ränkespiel von Strolchen, Eselstreibern, König und Bauertochter, so wie von Orff geschrieben und in Noten gesetzt, zur Wirkung zu bringen. Sie wird einem Familienpublikum ein generationenübergreifendes Vergnügen bereiten.
Spannend wird sein zu hören, wie das kleine Orchester „Musi nad Laben“ bewährt seit 2011 mit „Müllerbursch und Zauberflöte“, das Orff‘sche Musikwerk mit seiner Vielzahl speziellen Blas- und Schlagzeugs ins Ohrvergnügen umsetzt. Neugier auch auf den Supermimen Dieter Beckert, der die Rolle des Mannes mit dem Esel besetzt. Beckert zum Rezensenten „ich habe bei Proben meine Stimme wiederentdeckt“ einen sonor tragendenden Bariton. (27. Juli 2012 Bäu)
Neu: ein guter Teil der Sitzplätze ist überdach; regensicher
„Müllerbursch und Zauberflöte“ 1. bis 5. August 2012, 20 Uhr
„Die Kluge“ Premiere 15. August 2012, 17. bis 20. August, 20 Uhr
Eintrittspreise Vorverkauf 12 Euro, Abendkasse 15 Euro, ermäßigt 8 Euro (nur Abendkasse)
Sommerwirtschaft Saloppe, Brockhausstraße 1, 01099 Dresden
Die Produktionen sind gefördert von Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Kulturstiftung des Freistaates Sachsens, Stadt Radebeul und Waterloo Produktion mit Neumann & Müller.
www.serkowitzer Volksoper