Hochstubai Alpenvereinshütte
Höchstes Wirtshaus Dresdens - Gastronomie in 3174 Meter Höhe
DAV Akademische Sektion München
Panorama - Magazin des DAV, 2/2009 S. 74
Tourismusverein Dresden tvdd.de, 17.10.08
sachsengast.com, 29.9.08
Das Stamperl Enzian zur Begrüßung ist Tradition, in den Analen vor 45 Jahren schon vermerkt. Hüttenwirt Florian Fiegl hatte eine sehr große Runde zu spendieren. Im späten August dieses Jahres war eine Großbusladung Dresdner und Wahl-Dresdner (wie den Autor) nach vierstündigem, atemraubenden Anstieg, gut 1200 Höhenmeter, auf dem ‚Adlerhorst’ in 3173 Meter Höhe über Meer, der Hochstubai-Hütte angekommen. Von dort aus bietet sich ein gleich so atemberaubender Blick auf Dreitausender im Rund.
Das höchstgelegene Schutzhaus des Deutschen Alpenvereins Sektion Dresden in den Stubaier Alpen und die dritthöchste Hütte in Österreich überhaupt, steht heuer seit 75 Jahren unter ihrem spitzgiebeligen First. Nicht nur das Hüttenjubiläum feierten die Dresdner Bergsteiger, sie hatten auch zu würdigen, dass die Söldener Familie Fiegl nun schon seit 35 Jahren die Wirtsleute des hohen Hauses stellen. 42 Schlafstellen, Betten und Lager bietet das solide Schutzhaus zum Teil in Zwei- und Vierbettstuben, sogar eine Hochzeiter-Suite ist dabei. Auch bei der Bewirtung fehlt es in über 3000 Meter Höhe an nichts, Ein dreigängiges Pensionsessen bester Hausmannskost wird angeboten, was in solcher Lage eine große Leistung ist, denn nicht frostbar Frisches muss mit Traglasten bis 30 Kilogramm auf dem Rücken heraufgetragen werden. Die etwa acht Tonnen Grundversorgung werden zur Hüttenöffnung im Juni mit Hubschrauber angeflogen, was die Kosten für den Antransport mit etwa 2000 Euro zusätzlich belastet.
Fürs Jahr 2008 schloss das Haus nach erstem Schneeeinfall Ende September mit einem Rekord von 675 Übernachtungen im Aufwärtstrend seit Jahren. Wenn auch um die 600 Tagesgäste dazu zu rechnen sind, reichen die Einnahmen aus sehr kurzer Saison, bei den in Dreitausender Höhenlage begrenzten Gästezahlen und enormen Zusatzaufwendungen, für ein positives Ergebnis, nicht aus. Die Sektion betreibt ihre Hochstubai-Hütte daher in wirtschaftlichen Verbund mit der Dresdner Hütte. Die allerdings ist durch das Gästeaufkommen vom Skizirkus der Stubaier Gletscherbahnen in bester wirtschaftlicher Situation mit gut 18.000 Übernachtungen, zweidrittel davon im Winter, und unzählbar vielen Tagesbesuchern.
Für das weitere Gedeihen der ‚Hochstubai’ wünschen sich die Wirtsleute eine Materialseilbahn, die es früher schon gegeben hat, um die Lasten von ihren Rücken zu bekommen. Und alpinistisch erwarten sie, dass die ‚Stille Seite Söldens - Windachtal’ von Vielen mehr vom ‚Adlerhorst’ Hochstubai-Hütte aus erwandert wird.
Foto Bäumler