Finanzamt kann kassieren

Denkmale gerettet

Finanzamt Pirna01      Die in der Stadt Pirna bedeutenden historischen Bauwerke ‚Liebenausche Vorwerk‘ und ‚Gasthaus zum blauen Hecht‘ sind vorbildlich und denkmalgerecht restauriert der neuen Nutzung zugeführt > Großfinanzamt Pirna

veröffentlicht Sächsische Immobilienzeitung 5/20126, Seite 3 und früher

Großfinanzamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Finanzminister Georg Unland übergab als oberster Bauherr staatlicher Bauvorhaben die Schlüssel für das neue Großfinanzamt ‚Sächsische Schweiz - Osterzgebirge‘ an den Präsidenten des Landesamtes für Steuern und Finanzen Johann Gierl.

Liebenausche Vorwerk und Blauer Hecht
       Mit dem Neubau werden eine innenstadtnahe Brachfäche belebt sowie darauf mehrere denkmalgeschützte und stadthistorisch bedeutende Bestandsbauten vorbildlich restauriert zu neuer Nutzung geführt; das vormalige ‚Gasthaus zum blauen Hecht‘ das alte Waisenhaus und als bedeutungsvollstes das ‚Liebenausche Vorwerk‘ mit wechselvoller Vergangenheit seit seinem Bau vor der Mitte des 17. Jahrhunderts. Sein markant hohes Bogentor zur Straße lädt geradezu ein zu Geldtransporten raus und rein – sofern der Fiskus heut noch Bares akzeptiert.

      Knapp 800 Quadratmeter nutzbare Fläche in historischem Gemäuer – die Amtsleitung sitzt darin - tragen bei zu den gesamt rund 6000 Quadratmeter Büro- und Nebenflächen im ganzen Bau. Die Baukosten betrugen 24,7 Millionen Euro. Gut angelegt, denn im neuen, aus den Ämtern Pirna und Freital zusammengelegten Amt, wird ein Finanzaufkommen von 520 Millionen Euro (2015) bewegt. Wofür etwa 290 Bedienstete (amtliche Bezeichnung) arbeiten.

       Mit Postaer-Sandstein gewandet, den historischen Bestandsbauen im Ambiente angepasst, gruppiert sich der der gesamte Gebäudekomplex um einen mittelkleinen Platz zu Clara-Zetkin-Straße hin. Das Ansinnen des Staatsminister Georg Unland, der sich die Umbenennung der Straße in ‚Waisenhausstraße‘ gewünscht hatte, wurde vom Pirnaer Rat abgeschmettert. Doch ist die Chance offen, das Eingangsvorkarree ‚Waisenhaus Platz‘ genannt zu bekommen – zahlt es sich doch für Waisen eher gern. (30.11.2016 Bäu)

Richtfest 2015

      Die Bauarbeiten am Finanzamt in Pirna sind weit fortgeschritten. Im September schon schwebte die Richtkrone über die Rohbauten. Jetzt fiel das Gerüst für die Außenfassade des Bauwerks das dem ganzen, denkmalgeschützten Areal an der Ecke B 172/Clara-Zetkin-Straße den Namen gibt: Liebenausches Vorwerk. Die Hülle des historischen Baues mit seinem charakteristischen Pferdekopfdach ist fertig saniert. Das schlichte Haus der Spätrenaissance von 1642, seine Fassade in heller gebrochen-gelber Farbe, das große, geschwungen sandsteinerne Tor der Hofeinfahrt, geben dem Leitgebäude des Komplexes einen freundlich, offenen Augenschein. Was dem Finanzminister Georg Unland für das neue Amt gefallen dürfte. Gerne sähe er dort auch die zum Amt führende Straße in Waisenhausstraße umbenannt - „da fällts doch leichter zu geben“ - was heftigsten Dispute in Pirna und in dessen Stadtparlament ausgelöste. In Mehrheit wollen die Pirnaer ihre Clara Zetkin behalten.

       Das Großfinanzamt entsteht aus der Zusammenlegung zweier derzeitiger Finanzämter, Freital und Pirna. Im Vollzug von Reformbeschlüssen der Regierung soll die Zahl der Filialfinanzämter Sachsens von 27 letztendlich auf 17 reduziert sein. Die neue Finanzbehörde in Pirna, mit erweiterter Zuständigkeit für den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, nimmt im November 2016 ihre Arbeit auf. Auch die zentrale Scan-Stelle für den gesamten Finanzbereich wird in Pirna eingerichtet. Über 280 Finanzamtler arbeiten dann dort unter modernsten Bedingungen.

       Der Baukomplex des neuen Finanzamts muss dafür schon im Sommer 2016 fertig sein. Er umfasst neben dem Vorwerksgebäude das ehemalige Waisenhaus und das einstige ‚Gasthaus ‚zum Blauen Hecht‘. Ergänzt und verbunden werden die historischen Gebäude mit modernen Bauten. In das schöne Ensemble aus Alt und Neu steckt der Freistaat Baukosten in Höhe von 23,5 Millionen Euro. Gut angelegt, denn dort vollstreckt er dann auch ein Finanzaufkommen von 500 Millionen – im Jahr. (5.12.2015 Bäu)

Baubeginn 2013: Liebenausches Vorwerk Pirna > Heutige Nutzung

      Das ehemalige Vorwerk stand seit vielen Jahren ungenutzt und verfiel zusehends. Einige Gebäudeteile wurden abgerissen. Nachdem dem Gebäudekomplex zwischenzeitlich sogar der komplette Abriss drohte, erfolgte im Juni 2012 die Meldung, dass das Gebäudeensemble ab 2013 zum Finanzamtssitz umgebaut werden soll. Die Fertigstellung wird 2015 angestrebt.

     Die Bauarbeiten haben begonnen. Die Remise, der nördliche Seitenflügel, wurden in die Neugestaltung nicht einbezogen und bereits 2013 abgebrochen . (2013)
 

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