Richard Wagner und Caspar David Friedrich in der Sächsisch- Böhmischen Schweiz

Romantik der sächsisch-böhmischen Schweiz

Im Juli rufen wieder Caspar David Friedrich und Richard Wagner nach Graupa! Auf einer fiktiven Wanderung durch die Sächsisch-böhmische Schweiz ringen Wagner und Friedrich um das Verhältnis ihrer Künste. Das Richard-Wagner-Spiel , nun im fünften Jahr, findet seinen diesjährigen Höhepunkt in der Präsentation einer Meisterkopie des »Tetschener Altars«.

     Gast im einem der WAGNER SALONs vor den Aufführungen ist Ernst Hirsch, der seinen Film »Caspar David Friedrich in Dresden« vorstellt. Beim SALON in Děčín ist Sachsens Wissenschafts- und Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange Teilnehmerin an einem runden Tisch über unser „Gemeinsames kulturelles Erbe“. ©

veröffentlicht Musik in Dresden 26.6.2017 Features      

     Der Meister der Oper Richard Wagner tritt des Nachts in das Atelier des Meistermalers Caspar David Friedrich und verlangt „Malen Sie mich!“ Bald sprühen Funken bei dem beginnenden Wettstreit über die Künste der beiden Größen der Romantik, die sich im Wahren nie begegneten - die Spanne ihrer Lebensüberlappung betrug nur 27 Jahre.

Wagnerspiel02      Johannes Gärtner, Autor, Produzent (CERCA DIO) und diesjähriger Regisseur, beschreibt sein Richard-Wagner-Spiel: Mit Richard Wagner und Caspar David Friedrich treffen in einer, dem Irdischen enthobenen, Traumwelt die Genies zweier Generationen und Künste aufeinander. Gemeinsam wagen sie sich vor zu den mythischen Orten ihrer Leidenschaft, den Fluss der Zeit hinauf zu den verborgenen Quellen ihrer Inspiration. Den unvergesslichen Motiven einer verschmelzenden Landschaft folgend, führt sie ihre Reise an die dunkelsten Abgründe der Seele und hinauf zu bislang ungekannten geistigen Höhen, ein einzigartiges Panorama der Romantik zu schauen…

      Caroline Bommer, die ewig getreue Ehefrau des Malers, begleitet dabei ihre Gedanken- und Traumwelten. Ewa Zeuner (Sopran/Mezzosopranistin) – bewährte Minna der vorhergegangenen Wagner-Spiele – singt diese Rolle mit einer eigens für dieses Stück komponierten Musik. Eher Operngesang als Lied, in dem sich Anklänge an Wagner heraushören lassen, „bitonal“ wie der Komponist Johannes Wulff-Woesten seine Komposition bezeichnet. Robby Langer (Schauspieler) verkörpert wieder scharf zeichnend Richard Wagner. Und selbst auf der Bühne ist Johannes Gärtner in der Rolle des Caspar David Friedrich.

Wagnerspiel03      Selbst das Bühnenbild unterwirft sich der romantischen Suche nach dem besten Augenblick, denn es entsteht jeden Abend neu, live-gemalt auf breiter Kulissenleinwand vom Maler Architekt Michael Klose. Und dahinter erhebt sich die Naturkulisse des Graupaer Parks, mit ihrer 400-jährigen Eiche, die über allem steht.

Ikone der Romantik

Teschener Altar      Neu und das Besondere in diesem Jahr, das dem Spiel an fünf Abenden und zwei Spielorten einen Rahmen gibt und die Brücke nach Böhmen schlägt, ist der „Tetschener Altar“. Das als „Ikone der Kunst der Romantik“ berühmteste Bild Friedrichs, auch als „Das Kreuz im Gebirge“ bekannt, war 112 Jahre auf Schloss Teschen beheimatet, bevor es von der Dresdner Gemäldegalerie angekauft wurde. In halbjähriger Meisterarbeit fertigte der Maler und Restaurator André Bytomski eine Replik in originaler Größe an - mit freundlicher Unterstützung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.  Diese wird am ersten Spieltag in Graupa präsentiert, bleibt dort zu sehen und wird in einer spektakulären Aktion nach Tetschen/Děčín verschifft. Feierlich im Schloss aufgestellt wird sie dort als Dauerleihgabe zu sehen bleiben.

      Damit ist Friedrich wichtigstes Bild „zurückgekehrt“ dorthin wo Wagner und Friedrich wanderten und wo sie auch im heutigen Wagner-Spiel transzendent gemeinsam vorbeikommen – der Böhmischen Schweiz. Wagner seinerzeit kam ganz sicher durch Teschen, heute Děčín, auf seinem Weg zum Schreckenstein, wo er den Pilgerchor des »Tannhäusers« skizierte.

Ausblick

      Im Jahr 2018 wird der zweite Part der als Trilogie angelegten Richard-Wagner-Spiele »Wagners Welt: EXIL« folgen. Wieder in Graupa und wenn es in Teschen/Děĉín gut gelaufen ist auch dort. Die Vision des umtriebigen Theatermannes Johannes Gärtner zielt schon auf ein Zehnjahre-Jubiläum der Wagner-Spiele. Für 2019 schreibt er an einem Stück das den dritten Aspekt „Literatur“ des ewigen Musenstreit der Gattungen seit der Antike aufgreift „PRIMA LA MUSICA – PRIMA LE IMMAGINE – PRIMA LE PAROLE“.


Aufführungen im Hof des Jagdschlosses Graupa , Richard-Wagner-Stätten, Graupa Tschaikowskiplatz

1.,2. und 7. Juli 2017, 20 Uhr, Aufführungsdauer etwa zweieinhalb Stunden

In den Pausen im Schlosspark Farb-Feuerwerk und Performance des Kunst- und Kirchenmalers Michael Donath der „Das große Gehege“ von Friedrich als riesiges Transparentbild malt zu Musik von Mendelssohn-Bartholdy

Verschiffung des Teschener Altars von Pirna über Bad Schandau nach Děĉín
8. Juli 2017 ab Pirna 9:30 Uhr an Bad Schandau 12:30, Sekt-Empfang im Hotel Elbresidenz, ab 13:30 Uhr Bad Schandau

Aufführungen im Schloss Děĉín
8. und 14. Juli 2017, 20 Uhr, Aufführungsdauer etwa zweieinhalb Stunden

Salon der Experten
Präsentation „Teschener Altar“ und Buchvorstellung „Caspar David Friedrichs Reisen“
1. Juli 2017 18:30 Uhr, Jagdschloss Graupa Großer Saal

„Caspar David Friedrich in Dresden“ Film von Ernst Hirsch
2. Juli 2017, 18:30 Uhr, Jagdschloss Graupa Großer Saal

Workshop „Landschaftswahrnehmung als Selbstversuch“ – ein Spaziergang in Graupa
7. Juli 2017 16:30 Uhr, Schlosspark Graupa

Podiumsdiskussion „Unser gemeinsames Erbe – ein Kredit für die Zukunft“, Gäste Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, Generalkonsul Tschechische Republik Dr. Jiři Kuděla, Schlossleiterin Dr. Iveta Krupičkova, Radek Fridrich Autor
8. Juli 2017 17:30 Uhr, Schloss Děĉín Lüstersaal

Performance und Buchvorstellung „Zwischen Himmel und Erde“, Gäste Václav Vokolek und Dr. Jan Červenka
14. Juli 2017 18:30 Uhr, Schloss Děĉín Lüstersaal

Eintrittskarten 25/18 €, Salon inbegriffen, buchbar über Reservix, SZ-Ticketservice, 01805 700733. Nur Wagnersalon 7 € an der Abendkasse. Schifffahrten buchen bei Verkaufsstellen Sächsische Dampfschiffart und Tschechische Schiffart Bad Schandau
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